Letztlich nichts zu holen gab es am 26. Spieltag in der easyCredit Basketball Bundesliga für medi bayreuth im Gastspiel bei den Telekom Baskets Bonn. Nach zuletzt stets Spielen mit stark dezimierten Kader standen Head Coach Raoul Korner am Freitagabend im Telekom Dome diesmal zwar zehn Spieler (Moritz Sanders, Terry Allen, Martynas Sajus und Andreas Seiferth wieder dabei) zur Verfügung, gegen den vor Selbstvertrauen nur so strotzenden Tabellenzweiten ging dem medi-Team jedoch nach dem Seitenwechsel zusehends die Puste aus und man unterlag letztlich klar mit 65:86 (34:40).
3.500 Zuschauer sahen die unter dem Claim #UnitedAgainstRacism stehenden Partie, in der Bastian Doreth einen Meilenstein in seiner BBL-Karriere erreichte. Zwei eingesammelte Defensivrebounds brachten den medi-Capitano über die Marke von 600.
Das sagt Martynas Sajus (Center medi bayreuth):
“Es war wirklich schwierig für mich heute zu spielen. Ich hatte genau eine Woche, um mich auf die Partie vorzubereiten. Nachdem ich zwei Wochen mit der Nationalmannschaft unterwegs war, bin ich positiv getestet zurück nach Bayreuth gekommen. War also ein Monat ohne Teamtraining außer Gefecht. Aber so ist es eben, die Situation lässt sich leider nicht ändern. Viele von uns sind noch nicht bei 100% wieder angekommen und man konnte ja sehen, was daraus resultierte. Ich will das nicht als Ausrede nutzen, aber unsere Zusammenspiel hat einfach darunter gelitten und Bonn hat das eiskalt ausgenutzt.”
Der Spielverlauf
Eröffnet wurde die Partie auf dem Hardtberg mit einem litauischen Sprungball zwischen Saulius Kulvietis und Rückkehrer Martynas Sajus. Ein Duell, was auch im Laufe der Partie noch an Brisanz gewann. So war es auch diesen beiden Spielern vorbehalten, die ersten Punkte ihrer Teams zu erzielen. Während die Bonner stets bemüht waren, die Geschwindigkeit auf der von ihnen bewährten schnellen Pace zu halten, versuchten die HEROES OF TOMORROW genau diesen Spielfluss zu stoppen, um dem Gegner den eigenen Gameplan aufzudrücken, was ihnen in den ersten zehn Minuten auch gut gelang. Dementsprechend beendete die Mannschaft von Head Coach Raoul Korner das erste Viertel mit einem knappen 19:18 Vorsprung.
Auch zu Beginn der zweiten Spieleinheit setzte sich der enge Verlauf wie in den ersten zehn Minuten fort, sodass die HEROES OF TOMORROW beim 28:26 (15.) noch in Führung lagen. Dass dies sicherlich nicht im Sinne von Tuomas Iisalo war, belegte der Finne mit einer Auszeit, in der er sein Team ganz offensichtlich wachrüttelte. Fortan agierte seine Mannschaft sowohl in der Defensive als auch im Angriff viel aggressiver. Da medi in dieser Phase zu viele einfache Ballverluste unterliefen, übernahmen die Bonner nun das Kommando und auch die Führung, die sie bis zur Halbzeit auf 40:34 ausbauen konnten.
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich zunächst ein Spiel auf Augenhöhe. Zwar gingen die Bonner nach einem erfolgreichen Dreier ihres an diesem Abend besten Spielers, Saulius Kulvietis (am Ende 7/9 Dreiern), schnell zweistellig in Führung (48:38, 23.), doch die HEROES OF TOMORROW bewiesen wieder einmal ihr großes Kämpferherz. Bis auf 50:55 kämpfte sich das Team von Head Coach Raoul Korner Mitte des dritten Viertels wieder an die Bonner heran. Bis zur Viertelpause legten die Rheinländer jedoch nochmals einen Gang zu, während bei medi sichtlich die Kräfte zu schwinden begannen. Das Team von Tuomas Iisalo wusste gnadenlos daraus Profit zu schlagen und konnte sich nach 30 Minuten bis auf 69:56 absetzen.
Im finalen Spielabschnitt war die Messe schnell gelesen. Durch einen viertelübergreifenden 17:0 Lauf sorgten die Telekom Baskets schnell für klare Verhältnisse. Über 5:30 Minuten brauchten die HEROES OF TOMORROW, bis Janari Jõesaar seine Mannschaft erlöste und die ersten Punkte des Viertels erzielte. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Rückstand bereits 17 Punkte (56:83), den die Gastgeber in der Folge kontinuierlich bis auf 27 Zähler ausbauen konnten. Gegen Ende gelang den HEROES OF TOMORROW zwar noch etwas Ergebniskosmetik, an der klaren 65:86 Niederlage änderte dies aber nichts mehr.
Das sagt Raoul Korner (Head Coach medi bayreuth):
„Zunächst einmal Glückwunsch an Bonn zum verdienten Sieg. Es war ein wenig wie befürchtet: Noch schlimmer als zu wenige Spieler zu haben, ist es, Spieler zu haben, die nur halb fit sind und zurückkommen. Irgendwann aber muss man diesen schmerzhaften Prozess gehen und es ist vielleicht auswärts besser in Bonn damit konfrontiert zu werden, als dann in den Heimspielen, in denen man mit dem Gegner vielleicht wieder auf Augenhöhe ist. Man hat im Endeffekt gesehen, dass wir jedes Viertel schwächer geworden sind. Im ersten Viertel waren wir trotz zahlreicher Fehler noch voll dabei und haben dann sukzessive vom Physischen, vom Fokus, von den Quoten und von der Kommunikation her abgebaut.
Ich hoffe, dass wir uns jetzt steigern können, die Spieler fit bekommen und dann im nächsten Heimspiel bereits eine klare Leistungssteigerung sehen."
Telekom Baskets Bonn vs. medi bayreuth 86:65 (18:19 - 22:15 - 29:22 - 17:9)
Telekom Baskets Bonn: Gorham 11 (7 Rebounds), Kessens 8, Mboya Kotieno 0, TADDA 6, KULVIETIS 22, Bowlin 2, HAWKINS 6, MORGAN 11, Kratzer 0, JACKSON-CARTWRIGHT 20 (7 Assists).
medi bayreuth: ANIM 5, Wohlrath 5, Jalalpoor 5, DORETH 6, Seiferth 4 (7 Rebounds), Sanders 0, ALLEN 9 (7 Rebounds), SAJUS 12 (3 Assists), JÕESAAR 12, Wells 7.
Das komplette Scouting gibt es hier!
Die Donnervögel kommen in die Oberfrankenhalle!
Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt den HEROES OF TOMORROW nicht, denn schon am kommenden Mittwoch, gastieren die EWE Baskets Oldenburg in der Oberfrankenhalle, um das Nachholspiel des 14. Spieltags zu absolvieren. Tickets für die Partie gibt es hier!
Sprungball zum letzten Auftritt von Rickey Paulding in Bayreuth ist um 19:00 Uhr.