Ein gutes Viertel war zu wenig

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2. Basketball Bundesliga

Ein gutes Viertel war zu wenig

Nach einer 41:33-Halbzeitführung musste der BBC Bayreuth heute Abend vor 3.000 Zuschauern in der nahezu ausverkauften Oberfrankenhalle am 13. Spieltag in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga noch eine 72:78-Niederlage gegen die Tigers Tübingen quittieren. Vor allem die starke Tübinger Defensive nach der Halbzeit war ausschlaggebend für den Sieg.

Der BBC Bayreuth startete in das von Hauptsponsor Medikamente-per-Klick präsentierte Weihnachtsspiel gegen den aktuell in einer Verletzungsmisere steckenden Tabellenzehnten aus Tübingen in einer langen Formation mit Moritz Plescher, Nat Diallo, Lenny Liedtke, Rayshawn Mart und Willem Brandwijk. Insgesamt konnten die Bayreuther in voller Besetzung antreten.

1. Halbzeit

Rayshawn Mart brachte den BBC schnell mit 2:0 in Führung, Lenny Liedtke traf dann nach fast dreieinhalb Minuten zum 4:2. Nat Diallo ließ einen Dunk zum 6:2 folgen. Lenny Liedtke stellte auf 8:4. Die Gäste kamen dann etwas stärker auf und glichen zum 8:8 aus. Diallo brachte Bayreuth dann wieder mit 10:8 und 12:11 in Front. Die Führung wechselte schließlich wieder, Tübingen lag mit 16:12 vorne, ehe Willem Brandwijk seine ersten Heimpunkte zum 14:16 traf. Liedtke traf zum 16:18, aber Tübingen war jetzt besser im Spiel, traf weiter und ging mit einem 23:16-Vorsprung in die erste Viertelpause. Beim BBC fehlte noch die Struktur und auch Dreier wollten bei sieben Versuchen nicht fallen. Bei den Rebounds lag der BBC knapp mit 11:10 vorne.

KeVaughn Allen, Mart und Brandwijk verkürzten zu Beginn des zweiten Viertels mit einem Blitzstart auf 22:23. Felix Edwardsson beendete den Bayreuther Lauf mit einem Dreier zum 26:22. Mart verkürzte auf 24:26 und Brandwijk brachte mit dem ersten Bayreuther Distanztreffer den BBC mit 27:26 in Front. Der holländische Neuzugang erhöhte von der Freiwurflinie weiter auf 29:26. Diallo stellte auf 31:28 und dann ließ es Mart mit einem Alley-oop-Dunk zum 33:28 krachen. Der BBC spielte jetzt richtig guten Teambasketball. Tehree Horn erhöhte weiter mit vier Zählern in Folge auf 37:28. Diallo machte mit dem 39:28 den 10:0-Lauf perfekt, der Vorsprung des BBC war jetzt zweistellig. Erst Bernard Pelote beendete den Bayreuther Lauf von der Freiwurflinie mit dem 29:39. Nach einem weiteren Korb von Moritz Plescher ging es mit 41:33 für den BBC in die Halbzeit. Die Gastgeber hatten das zweite Viertel mit 25:10 klar für sich entschieden. Tübingen hatte angesichts der guten Defense des BBC ein Problem mit vielen Turnovers, Bayreuth hatte deutlich mehr Assists als die Gäste, was den guten Team-Basketball der Gastgeber unterstrich.

2. Halbzeit

Diallo machte die ersten Bayreuther Punkte im dritten Viertel zum 43:35. Tübingen spielte jetzt intensiver und arbeitete sich auf 42:44 heran. Beim BBC war wieder kein Rhythmus mehr im Spiel, Tübingen war defensiv aufgewacht und zwang Bayreuth zu Ballverlusten. Melkisedek Moreaux glich schließlich für die Gäste von der Freiwurflinie zum 44:44 aus und brachte seine Farben anschließend mit 46:44 in Front. Diallo unterbrach schließlich den 11:1-Lauf der Tübinger mit dem 46:46. Die Gäste ließen sich jedoch nicht bremsen und zogen auf 52:46 davon. Tübingen schlug den BBC jetzt mit den eigenen Waffen aus dem zweiten Viertel. Brandwijk verkürzte auf 48:52. Plescher traf dann seinen ersten Dreier der Begegnung zum 51:54. Leroy Ikejiaku traf von der Freiwurflinie zweimal zum Zwischenstand von 53:54 nach dem dritten Viertel. Die Gäste hatten den dritten Abschnitt mit 21:12 gewonnen. Die Bayreuther Dreierquote lag zu dem Zeitpunkt bei zwölf Prozent.

Brandwijk brachte den BBC zu Beginn des vierten Viertels wieder mit 55:54 in Front, Tübingen schlug jedoch zurück und lag nach gut vier Minuten im Schlussabschnitt nach einem abschließenden Monsterdunk von Miles Tension mit 66:57 vorne. Bayreuth ermangelte der Physis und der Systeme, Einzelaktionen klappten nicht. Brandwijk hielt mit einem Dreier zum 60:66 dagegen und Allen traf zum 62:68. Mart traf 155 Sekunden vor Schluss zweimal von der Freiwurflinie zum 64:70. Liedtke verkürzte mit einem Dreier auf 67:72. Bayreuth kam aber nicht näher heran. Eine Minute vor dem Ende stand es nach einem Freiwurftreffer von Plescher 68:76. Mart musste mit dem fünften Foul vom Feld. Mit einer glasklaren defensiven Identität und einem extrem soliden Inside-Play in der zweiten Hälfte siegte Tübingen schließlich mit 78:72. Letzte Körbe von Liedtke und Plescher hatten für den BBC nur noch kosmetischen Charakter. Bayreuth lag zwar bei den Rebounds mit 39:35 vorne, hatte aber nur 19 Prozent Dreierquote. Nach der ernüchternden Niederlage hat der BBC nach 13 Spielen weiter vier Siege auf dem Konto und steht auf Rang 13, allerdings punktgleich mit dem Tabellen-16.. Der Abstiegskampf in der ProA rückt damit immer näher. Bereits am Dienstag, 23. Dezember, um 19.30 Uhr geht es für die Bayreuther mit dem schwierigen Auswärtsspiel bei den VfL SparkassenStars Bochum weiter.

Willem Brandwijk Bayreuther Topscorer

Neuzugang Willem Brandwijk war in seiner zweiten Partie für den BBC mit 18 Punkten Topscorer, Nat Diallo kam auf 14 Zähler. Lenny Liedtke hatte zwölf Punkte und Rayshawn Mart zehn Zähler auf dem Scoreboard stehen. Moritz Plescher kam auf acht Punkte, auf jeweils vier Zähler kamen Tehree Horn und KeVaughn Allen, Leroy Ikejiaku warf zwei Punkte. Bester Bayreuther Rebounder war ebenfalls Willem Brandwijk mit acht abgegriffenen Bällen. Auf jeweils sechs Rebounds kamen Lenny Liedtke und Nat Diallo.

Bei den Tigers Tübingen war Patrick Emilien mit 14 Punkten bester Werfer vor Bernard Pelote mit 13 Zählern. Lukas Milner griff acht Bälle ab und war damit bester Rebounder der Gäste. Die komplette Statistik gibt es unter https://live.zweite-basketball-bundesliga.de/g/2003438 .

Trainerstimme BBC-Headcoach Florian Wedell

Die Enttäuschung bei uns allen ist riesig. In der ersten Halbzeit haben wir vieles richtig gemacht. Wir haben es am Ende des zweiten Viertels leider verpasst, die Uhr besser zu managen und weiter wegzuziehen. Von hinter der Dreierlinie hatten wir einen rabenschwarzen Tag. In der zweiten Hälfte hatten wir Probleme mit der wechselnden Tübinger Verteidigung. In der Defensive hat Tübingen einen wirklich guten Job gemacht. Wir sind einfach viel zu viel von unserem Dreierwurf abhängig. Es muss daran gearbeitet werden, hier auch andere Wege zu finden. Wir haben heute auch einfach zu wenig Aggressivität im Zug zum Korb gezeigt. Hier müssen wir dringend und hart daran arbeiten.