2. Basketball Bundesliga

Kompletter Neuaufbau nach Playoff-Coup

Die Ära Filipovski wird in die Geschichte der FIT/One Würzburg Baskets als die erfolgreichste Zeit eingehen, die ein Cheftrainer bisher in der Unterfrankenmetropole je hatte. Als der Slowene im Dezember 2021 in Würzburg anheuerte, lag der Basketball-Standort Würzburg am Boden. Zum fehlenden sportlichen Erfolg gesellte sich auch noch die Ankündigung des Bekleidungsunternehmens s.Oliver, sich zum Saisonende als Namens- und Hauptgeldgeber zurückzuziehen.

Mit einer beeindruckenden Rückrunde mit elf Siegen führte Filipovski die Unterfranken in der Saison 2021/22 noch zum Klassenerhalt, bevor ein Jahr später nur ein Sieg zur Playoff-Teilnahme fehlte. In den beiden zurückliegenden Spielzeiten glückte dann der große Coup: Die Unterfranken konnten jeweils bis ins Playoff-Halbfinale vordringen und verlangten zuletzt den favorisierten Ulmern mit 2:3 – Siegen alles ab.

Vor einem nahezu kompletten Aderlass bewahrte die Würzburger der überaus erfolgreiche Saisonverlauf nicht, ganz im Gegenteil: Kapitän Zac Seljaas (Virtus Bologna/ITA) und sein US-Landsmann Jihvan Jackson, MVP der BBL-Hauptrunde 2024/25, streben den nächsten Karriereschritt bei europäischen Top-Clubs an. Supertalent und U19-Vizeweltmeister Hannes Steinbach wechselt zu den Washington Huskies, um sich dort auf eine NBA-Karriere vorzubereiten. Und auch Aubrey Dawkins (Udine/ITA), Mike Lewis (Dunkerque/FRA), Julius Böhmer (Göttingen), Owen Klassen (Rostock), Fabian Bleck (Hagen), Bazoumana Koné (MBC) und Max Ugrai (Karriereende) werden das Basket-Dress nicht mehr überstreifen. Defensivspezialist Lukas Wank folgt seiner Ehefrau, einer Profi-Volleyballerin, nach Brasilien. Lediglich US-Guard Davion Mintz wird weiterhin ins Würzburger-Dress schlüpfen.

Head Coach Sasa Filipovski, der selbst noch bis Mitte 2027 unter Vertrag steht, muss einmal mehr einen Neuaufbau orchestrieren. Dabei entschied er sich sowohl für das in der BBL bereits bewährte US-Aufbau-Duo Brae Ivey und Jonathan Stove von den Hamburg Towers als auch den kanadischen Flügelspieler David Muenkat (Frankfurt) und dessen Landsmann Marcus Carr, der zuletzt den Spielaufbau des israelischen Erstligisten Hapoel Galil Elion verantwortete. Dazu kommt der als bester Verteidiger der englischen „Super League Basketball“ (SLB) ausgezeichnete Charles Thompson von Meister Leicester Riders.  „Er ist zwar nur 2,02 Meter groß, mit seinen langen Armen für uns aber der Prototyp eines modernen Fünfers und ein starker Verteidiger. Wir glauben, dass er sich bei uns zu einem guten Spieler auf europäischem Niveau entwickeln kann“, erklärt Sportdirektor Kresimir Loncar, weshalb die Unterfranken den US-Center gleich mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet haben. Auf den deutschen Kaderpositionen setzen die Würzburger auf Spielmacher Lukas Herzog (Karlsruhe), die Flügelspieler Alen Pjanic (Oldenburg) und Marko Petric (Vechta) sowie die Centerspieler Eddie Edigin (MBC) und Leo Saffer (Nürnberg).