Bild: Ochsenfoto.de

2. Basketball Bundesliga

Leader, Mentalitätsmonster, Kapitän

Bastian Doreth ist ein echtes Stück Bayreuther Basketball-Geschichte

Es ist ein schöner Brauch, die Trikots besonders verdienter Spieler nach deren Karriereende unter das Hallendach zu ziehen. In der Oberfrankenhalle hängen dort bereits vier Jerseys: Dominic Zimmermann (#04), Sebastian Hänel (#05), Christoph Tetzner (#13) und Andreas Seiferth (#11) – sie alle haben den Bayreuther Basketball der zurückliegenden 25 Jahre seit der Neugründung im Mai 1999 maßgeblich und nachhaltig geprägt. Ein fünftes Trikot gesellt sich ab dem 1. Dezember 2024 dazu: Die Nummer #10 des langjährigen Bayreuther Kapitäns Bastian Doreth.

Bastian Doreth kam im Sommer 2015 aus Quakenbrück nach Bayreuth, hielt dem BBC Bayreuth über acht Bundesligaspielzeiten bis Mitte 2023 durchgehend die Treue, und übertrifft damit alle Vorgenannten. Auch in der ewigen Rangliste des Bayreuther Basketballs nimmt Doreth eine Spitzenposition ein – länger warfen nur Gottfried Oliwa (12 Jahre), Georg Kämpf (11 Jahre), Nils Becker (10 Jahre) und Buzz Harnett (9 Jahre) für Bayreuth auf Körbe.

Kampfbetont, mannschaftsdienlich und selbstbewusst – so präsentierte sich der 96-fache Nationalspieler auf und auch neben dem Parkett. Er war ein Leader, ein Mentalitätsmonster, und nicht zuletzt acht Jahre lang der unumstrittene Kapitän. Doreth war zudem Bindeglied zwischen Fans, Sponsoren, Amateurbereich und Mitspielern.

Der zweimalige Einzug in die Bundesliga-Playoffs, eine Teilnahme am Final-Four um den BBL-Pokal (2018), das Vordringen bis ins Viertelfinale der Basketball Champions League (2018) sowie das Erreichen des Halbfinales im FIBA Europe Cup, das wegen der COVID-19-Pandemie nicht mehr ausgetragen wurde, waren die sportlichen Höhepunkte seiner Bayreuther Zeit.

Nach langem Ringen mit sich selbst entschied er sich nach dem Erstligaabstieg im Frühsommer 2023 gegen ein Karriereende in Bayreuth und für mehr Zeit mit seiner in Nürnberg lebenden Familie sowie den Traum, noch einmal in seiner Heimatstadt auflaufen zu dürfen – eine absolut nachvollziehbare, wenn auch für Bayreuther Fans nur schwer verdauliche Entscheidung.

Umso besser, dass sein Trikot nun mit etwas zeitlichem Verzug endlich dorthin kommt, wo es hingehört: Unter das Hallendach der Oberfrankenhalle!

Vielen Dank, Basti!