Zwei verschiedene Halbzeiten mit einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte zeigte der BBC Bayreuth heute Abend in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA in der schweren Auswärtspartie beim ungeschlagenen Tabellenführer Phoenix Hagen. Letztlich gab es zwar eine 74:88 (33:53)-Niederlage, die aber trotzdem realistische Hoffnung auf eine Besserung der Situation in den kommenden vier Heimspielen in Serie macht.
Der BBC Bayreuth startete beim westfälischen Aufstiegsaspiranten, bei dem das Team, wie Headcoach Florian Wedell im Vorfeld betonte, nichts zu verlieren hatte und befreit aufspielen konnte, mit Moritz Plescher, Nat Diallo, Tehree Horn, Rayshawn Mart und Artem Kovalov. Die Zusammensetzung der Starting Five signalisierte die Zielsetzung „Verstärkte Physis und Präsenz unter den Körben“.
1. Halbzeit
Der 8:0-Start für Hagen nach gut eineinhalb Minuten signalisierte das Selbstbewusstsein des Spitzenreiters, Nat Diallo machte die ersten Bayreuther Punkte zum 2:8. Beim Stand von 10:2 für die Gastgeber nahm BBC-Headcoach Wedell die erste Auszeit. Rayshawn Mart verkürzte auf 4:10. Marcus Graves mit dem Dreier zum 15:4 machte den Hagener Vorsprung nach fünf Minuten zweistellig. Bei Hagen fielen die Distanztreffer fast nach Belieben, Lenny Liedtke traf den ersten Bayreuther Dreier zum 7:18. Mart traf einen weiteren Dreier zum 10:23 und KeVaughn Allen traf ebenfalls aus der Distanz zum 13:23. Diallo verkürzte von der Freiwurflinie noch auf 15:27 nach zehn Minuten. Hagen hatte 57 Prozent Dreierquote, Bayreuth 33 Prozent. Bei den Rebounds lag Hagen mit 15:9 vorne.
Die Feuervögel bauten den Vorsprung zu Beginn des zweiten Viertels souverän weiter auf 37:15 aus, Allen beendete den Hagener 10:0-Lauf mit dem 17:37. Nach 15 Minuten stand es 42:17 für Hagen. Immerhin fielen halbwegs die Bayreuther Distanztreffer (Sieben von 18 Versuchen/39 Prozent in der ersten Hälfte). Mart traf einen weiteren Dreier zum 20:44, Tehree Horn stellte mit vier Zählern in Folge auf 24:46. Moritz Plescher traf ebenfalls aus der Distanz zum 27:48. Artem Kovalov markierte den Dreier zum 30:50. Mit einem weiteren Plescher-Dreier wurde der Halbzeitstand von 33:53 hergestellt. Aus dem Zwei-Punkte-Bereich trafen die Bayreuther lediglich 28 Prozent der Würfe in den ersten 20 Minuten (im Gegensatz zu 62 Prozent bei den Gastgebern), was die Stärke der Hagener Defense unterstrich. Die Rebound-Bilanz von 29:15 lag ebenfalls klar auf Hagener Seite.
2. Halbzeit
Mart übernahm Verantwortung und machte die ersten vier Punkte des dritten Viertels zum 37:53. Plescher verkürzte per Dreier weiter auf 40:55. Chris Harris, der Headcoach der Gastgeber, musste sein Team zur Auszeit an die Außenlinie rufen, um einen Wake-up-Call zu vermitteln. Lenny Liedtke ließ einen weiteren Dreier zum 43:57 folgen. Diallo stellte auf 45:57. Bayreuth hatte einen 12:4-Lauf zu Beginn des dritten Abschnitts, man merkte jetzt mehr Druck in der Defense der Gäste, vor allem Mart machte hier einen guten Job. Hagen legte dann nach und erhöhte wieder auf 65:49 nach 27 Minuten. Mart verkürzte wieder auf 51:66. Kovalov hatte zu diesem Zeitpunkt bereits vier Fouls zu Buche stehen. Cantia Rahming machte seine ersten Punkte der Partie zum 53:68. Mit 70:53 für Hagen ging es schließlich in den Schlussabschnitt, der BBC hatte das dritte Viertel mit 20:17 gewonnen und Moral gezeigt. Hagen war bei der Dreierquote auf 30 Prozent abgesackt.
Diallo verkürzte mit fünf Zählern in Folge auf 58:72, Bayreuth hatte zu Beginn des vierten Viertels einen 5:2-Start. Horn verkürzte weiter auf 60:73. Nach einem technischen Foul gegen den Hagener Fabian Bleck traf Horn den Freiwurf zum 61:75, Diallo verkürzte weiter auf 63:75. Moritz Plescher machte mit einem weiteren Dreier zum 66:75 den Hagener Vorsprung fünfeinhalb Minuten vor Schluss nur noch einstellig. „Jetzt haben wir sie da, wo wie sie haben wollen“, erklärte BBC-Headcoach Wedell zu diesem Zeitpunkt seinen Mannen bei einer Auszeit. Diallo verwarf dann zwei Freiwürfe, Mart verkürzte aber weiter auf 68:76. Jeffrey Carroll und Allen trafen dann jeweils Dreier, es stand 71:79. Marcus Graves stellte eineinhalb Minuten vor dem Ende aus der Distanz auf 82:71 für Hagen. Tim Uhlemann machte 82 Sekunden vor Schluss mit einem weiteren Dreier zum 85:71 für die Gastgeber den Deckel drauf. Mart stellte mit einem weiteren Dreier auf 74:85. Ein finaler Dreier von Devin Schmidt stellte den Endstand von 88:74 her. Bayreuth hatte in der zweiten Hälfte eine deutliche Leistungssteigerung gezeigt, die für die jetzt folgenden vier Heimspiele Selbstvertrauen fördern sollte, um die aktuelle Bilanz von 2:8 Punkten nach fünf Partien zu verbessern. Bayreuth zeigte eine deutlich aggressivere Verteidigung, viel Physis und gewann auch das Schlussviertel mit 21:18. Beginnen kann der BBC mit einer auch ergebnistechnischen Verbesserung am kommenden Samstag, 1. November, um 19 Uhr beim Heimspiel gegen die PS Karlsruhe Lions. Bei den Rebounds lag Hagen letztlich mit 51:33 vorne, bei der Dreierquote hatte Bayreuth aber am Ende mit 38 gegenüber 36 Prozent die Oberhand.
Die Zahlen der Partie
Topscorer und bester Spieler beim BBC Bayreuth war Rayshawn Mart mit 18 Punkten vor Nat Diallo (13), Moritz Plescher (12) und Tehree Horn mit zehn Zählern. KeVaughn Allen kam auf acht Punkte, Lenny Liedtke hatte sechs und Artem Kovalov fünf Zähler auf dem Scoreboard stehen. Auf zwei Punkte kam Cantia Rahming. Bester Rebounder war Nat Diallo mit sieben abgegriffenen Bällen, Cantia Rahming hatte fünf Rebounds zu Buche stehen.
Topscorer bei Hagen waren Marcus Graves mit 17 und Jeffrey Carroll mit 15 Punkten. Die komplette Statistik gibt es unter https://live.zweite-basketball-bundesliga.de/g/2003369 .
Trainerstimme BBC-Headcoach Florian Wedell:
„Unsere Aufholjagd in der zweiten Halbzeit bis auf minus acht war aller Ehren wert. Leider haben wir ein paar Freiwürfe verworfen, sonst hätten wir noch näher herankommen können. Letztlich war die individuelle Hagener Qualität ausschlaggebend. Ich möchte der Mannschaft Respekt zollen, dass sie sich nach der ersten Halbzeit nicht aufgegeben hat. In der ersten Hälfte hatten wir vor allem Probleme bei den Rebounds an beiden Enden des Feldes. Wir müssen in der Defense in der ersten Halbzeit disziplinierter sein. In der zweiten Halbzeit hat das Team eigentlich alles richtig gemacht. Die Leistung in der zweiten Halbzeit hat gezeigt, dass die Mannschaft Herz hat, sich nicht aufgibt und die Köpfe nicht hängen lässt. Wir haben die Charaktere im Team, um auch in solch schwierigen Situationen mental antworten zu können. Das Team hat in der zweiten Hälfte alle Vorgaben umgesetzt. Wir müssen bei den jetzt folgenden vier Heimspielen in Serie zeigen, dass wir von Anfang an gut ins Spiel kommen und unseren Matchplan umsetzen können. Wir wollen unseren tollen Fans nach den ersten beiden Heimniederlagen zeigen, dass wir mit deren Unterstützung besser sind und Erfolge feiern können“.
Spielerstimme Moritz Plescher:
„Wir müssen einen Weg finden, um besser in die Spiele zu starten. In der ersten Halbzeit gab es zu viele kleine individuelle Fehler. Wenn wir alle individuell einen kleinen Schritt besser werden, können wir auch mithalten. Wir sind jetzt an einem Punkt, wo wir in den kommenden vier Heimspielen Siege einfahren und auch unsere Fans für ihren tollen Support belohnen wollen“.

