Bereits zum dritten Mal in Folge haben die Bamberg Baskets in der zurückliegenden Saison die Playoffs verpasst. Der 15. Tabellenplatz war zugleich das schlechteste Abschneiden des neunfachen Deutschen Meisters und sechsfachen Pokalsiegers seit dem Bundesligaaufstieg 1984.
Der langjährige Bamberger Leistungsträger und Publikumsliebling Anton Gavel (40), der Ratiopharm Ulm im Sommer 2023 gleich bei seiner ersten Station als Profi-Cheftrainer überraschend zur Deutschen Meisterschaft führen konnte, hatte sich seinen Wechsel auf die Kommandobrücke bei den Domstädtern vermutlich einfacher vorgestellt.
In Bamberg hatte der gebürtige Slowake mit deutschem Pass mit vier Titelgewinnen und drei Pokalsiegen seine sportlich erfolgreichsten Zeiten erlebt, an die er in den zurückliegenden Monaten als Head Coach noch nicht anknüpfen konnte.
Neben dem enttäuschenden Abschneiden in der BBL ließen sich die Baskets im Pokalfinale vom Mitteldeutschen BC „die Butter vom Brot nehmen“. Und auch in der wenig renommierten European North Basketball League, an der die Bamberger als erster deutscher Vertreter überhaupt teilnahmen, war bereits im Viertelfinale Endstation.
Unter einem neuen Namen und mit zahlreichen neuen Akteuren werden die Bamberger Ende September in die Saison 2025/26 starten: Die Schraner-Group, die Mitte 2023 die Gesellschafteranteile von der Brose Unternehmensgruppe übernommen hatte, geht in den Mannschaftsnamen und schickt die Korbjäger fortan als BMA365 Bamberg Baskets auf das Parkett. Von der Vorjahresformation sind mit US-Forward Ibrahim Watson-Boye sowie Flügel- und Centerspieler Moritz Krimmer lediglich zwei Leistungsträger verblieben, Krimmer wird den Domstädtern allerdings zum Start in die Vorbereitung fehlen – er zog sich bei einem Lehrgang mit dem A2-Nationalteam eine Fußverletzung zu.
Mit dem wieselflinken Point-Guard Ronaldo Segu und seinem US-Landsmann Noah Locke haben sich indes die beiden besten Korbschützen mit noch unbekanntem Ziel verabschiedet. Top-Rebounder Filip Stanic ist in Richtung Oldenburg weitergezogen, während Routinier und Ex-Nationalspieler Karsten Tadda seine Karriere beendet hat.
Auf der Habenseite stehen für den künftigen Bamberger Backcourt der junge tschechische Nationalspieler Richard Balint (Brno/CZE), die beiden US-Amerikaner Cobe Williams (Gornicza/POL) und Austin Crowley (Craiova/ROM) sowie Zac Ensminger, der nach einem Auslandsjahr in Kauhajoki (FIN) in die Bundesliga und an die ehemalige Wirkungsstätte seines Vaters (2001 - 2008) zurückkehrt. Chris Ensminger war Leistungsträger bei den beiden ersten Bamberger Titelgewinnen (2005, 2007).
Im Frontcourt ruhen einige Erwartungen auf bisherigen Zweitligaspielern: Center Daniel Keppeler, der einst im Bamberger Nachwuchsprogramm ausgebildet wurde, und nicht zuletzt auf dem letztjährigen Bayreuther Publikumsliebling Demarcus Demonia.